Ausbildung 

Einstiegsqualifizierung: erfolgreiche Starthilfe in die Berufsausbildung

Mit einer betrieblichen Einstiegsqualifizierung (EQ) kann Jugendlichen der Start in die Berufsausbildung gelingen, auch wenn sie nach dem Schulabgang noch nicht als 'ausbildungsreif' gelten. Die Chance, nach einem solchen Praktikum im Betrieb in eine Ausbildung übernommen zu werden, liegt bundesweit bei rund 60%.

Die Praktika werden von den Arbeitsagenturen und Jobcentern finanziell gefördert. Der Zuschuss zur Vergütung beträgt aktuell 243 Euro. Ab 1. August 2020 erhöht sich dieser Zuschuss auf monatlich 247 Euro. Der ebenfalls übernommene pauschale Sozialversicherungsbetrag beläuft sich aktuell auf monatlich 121 Euro.

Mit der „Allianz für Aus- und Weiterbildung“ wollen Bund, Länder, Wirtschaft und Gewerkschaften gemeinsam die duale Berufsausbildung stärken. Die Allianzpartner sehen in den Einstiegsqualifizierungen weiterhin einen guten Weg für Jugendliche, in Ausbildung zu kommen. Ergänzend zur bisherigen Form der Einstiegsqualifizierung gibt es seit einigen Jahren das sog. 'EQ plus', eine Kombination aus Einstiegspraktikum und ausbildungsbegleitenden Hilfen durch das Jobcenter für diejenigen, die Nachhilfe oder sozialpädagogische Zusatzbetreuung benötigen. 

Um auch Jugendlichen mit Migrationshintergrund die Chance auf betriebliche Praktika bei gleichzeitiger Verbesserung ihrer Schul- und Deutschkenntnisse zu geben, kann in Sachsen-Anhalt seit 2016 ein sogenanntes EQ-Plus-Plus absolviert werden. Neben der praktischen Tätigkeit im Unternehmen, besuchen die Teilnehmer an 2 Tagen pro Woche eine berufsbildende Schule. Dort festigen sie schulische Basiskenntnisse und erwerben gleichzeitig weitere Deutschkenntnisse.

Auch in diesem Jahr kann wieder  EQ, EQ-Plus bzw. EQ-Plus-Plus begonnen werden. Da Einstiegspraktikanten am Berufsschulunterricht teilnehmen, heißt es: 'Je früher desto besser.'  

Was ist eine Einstiegsqualifizierung?

Ausbildungswillige und ausbildungsfähige junge Menschen sollen ein Vorbereitungsangebot erhalten, um im Sommer 2018 einen geeigneten Ausbildungsplatz zu finden. Das Ziel der betrieblichen Einstiegsqualifizierung heißt: Potenziale erschließen durch den Einstieg in Ausbildung und Arbeit. EQ ist ein zusätzliches Qualifizierungsinstrument zur besseren Fachkräftesicherung. Es dient nicht dazu, statt regulärer Ausbildung auf preiswerte Praktikanten umzustellen. Die Ausbildungsberater der Kammern überprüfen Betriebe bei der Durchführung der Praktika und sind Ansprechpartner für EQ-Praktikanten zu Fragen des Praktikums.

Jugendliche und junge Erwachsene erhalten mit der Einstiegsqualifizierung die Möglichkeit, in einem Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten Teile eines Ausbildungsberufes, einen Betrieb und das Berufsleben kennen zu lernen. Die Einstiegsqualifizierung dient als Türöffner für Ausbildung oder Beschäftigung.

  • Betriebe können ihren Nachwuchs durch eine Einstiegsqualifizierung näher kennen lernen. Die Betriebe sehen mehr von den praktischen Begabungen als Schulzeugnisse aussagen.
  • Noch nicht ausbildende Betriebe können selbst in die Ausbildung einsteigen. Auch Betriebe, die nicht alle Anforderungen an eine komplette Ausbildung erfüllen, können mitmachen. Der Betrieb muss spezielle Tätigkeitsbereiche des betreffenden Ausbildungsberufs vermitteln können.

  • Die Betriebe können die Jugendlichen an eine Ausbildung heranführen. Der Übergang in eine Ausbildung oder Beschäftigung ist jederzeit möglich.

  • Einstiegsqualifizierungen sind aus allen Berufen ableitbar. Alle Tätigkeitsbereiche sind möglich. Sie können abhängig von der Entwicklung der Jugendlichen und den betrieblichen Gegebenheiten flexibel gestaltet werden.

  • Sie bieten Jugendlichen, die noch nicht voll ausbildungsfähig sind, eine neue Chance. Damit ist auch ein Imagegewinn für das Unternehmen verbunden.

Was müssen Unternehmen tun?

Sie schließen mit den jungen Menschen einen Vertrag über die Einstiegsqualifizierung und setzen sie in ihrem Unternehmen ein und vermitteln die fachspezifischen und sozialen Kompetenzen. Die Jugendlichen verpflichten sich zu lernen.

  • Betriebe stellen am Ende der Einstiegsqualifizierung ein betriebliches Zeugnis aus und bewerten die Leistungen
  • Bei anschließender Ausbildung kann die Ausbildungszeit um bis zu sechs Monate verkürzt werden.
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